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Abt. Tischtennis - VSC Donauwörth

Archiv

Vereins-Chronik

Von den Anfängen bis in das Jahr 1959

Die Anfänge des Tischtennissports in Donauwörth liegen im Jahre 1946. In der WMD hatte sich eine Betriebsgemeinschaft gebildet, um auf einem selbstgebastelten Tisch zu spielen. Zur gleichen Zeit etwa begann auch außerhalb der WMD eine Gruppe Tischtennis zu spielen.
Ihnen war es gelungen, mit Hilfe einiger Ausländern einen Waschtisch zu organisieren, der im Engelkeller aufgestellt wurde. Hier machten die Donauwörther Tischtennisjünger unter der Anleitung einiger Jugoslawen und Ungarn, die ersten Versuche.
Im Laufe der nächsten zwei Jahre wurden die ersten Freundschaftsspiele ausgetragen. Man fuhr mit dem Fahrrad nach Monheim, Neuburg, Nördlingen und Dillingen.
1948, nach der Währungsreform, fällt die eigentliche Gründung eines Tischtennisvereins in Donauwörth, zu dessen Leiter Herr Plochmann gewählt wurde. Unter seiner Obhut schloß sich der Verein als Abteilung dem SC 1880 Donauwörth an. Zeitgleich wurde die Abteilung auch beim BTTV offiziell angemeldet. Nun wurde auch der erste Tisch in Eigenleistung angefertigt. Diese neu gegründete Tischtennisabteilung stützte sich zu dieser Zeit auf folgende Mitglieder: Helmut Denteler, Hans Dengler, Andreas Hofhammer, Helmut Markert, Hans Plochmann, Eberhard Steinberger und Fritz Wabra.
Erst als Sportfreund Wabra 1952 die Abteilung übernahm und diese in den Saal des “ Kaffeehauses“ umzog und drei neue Tische beschaffen konnte, ging es sprunghaft aufwärts.
1952/53 wurde dann auch erstmals der Punktspielbetrieb innerhalb des BTTV aufgenommen. Im Juli 1953 ging die Leitung an Sportfreund Hermann über, in dessen Händen sie lange Jahre verbleiben sollte. Nach anfänglich großen Schwierigkeiten in der Raumfrage konnte Dank der tatkräftigen Mithilfe der Sportfreunde Natterer und Unger die Jugend für den Tischtennissport gewonnen werden und damit wurde der Abteilung eine gesunde Grundlage zur Weiterentwicklung gegeben.

Spieljahr 1. Juli 1959 bis 30. Juni 1960

Die Tischtennisabteilung verfügt zu dieser Zeit bereits über rund 60 Mitglieder. Am erfreulichsten war wohl der Zuwachs an Jugendlichen (17). Mit den vier neu erworbenen Tischen verfügt sie jetzt insgesamt über acht bespielbare Tische.
Im April 1960 fand die Abteilung ihre Heimstatt in der Turnhalle des Gymnasiums. Nun findet regelmäßig jeden Dienstag und Mittwoch von 18 bis 20 Uhr das Jugendtraining und von 20 bis 22 Uhr das Herren- und Damentraining statt.“ Die Tischtennisabteilung hatte in diesem Spieljahr sieben Mannschaften am Start.
Die erste Herrenmannschaft spielte in der Bezirksklasse Schwaben, die zweite Herrenmannschaft kämpfte in der Kreisliga Nordschwaben.
Die erste Jungenmannschaft ging in der Kreisliga Nordschwaben an den Start.
Ein beachtenswerter Erfolg gelang den Mädchen mit dem Erwerb der Bayerischen Mannschaftsmeisterschaft in der Besetzung Inge Natterer, Christa Vieg, Hilde Röckl und Sieglinde Bergleiter.
Durch den Tischtennissport kam auch die sportfreudige Stadt Donauwörth in diesem Jahr erstmals zu internationalen Ehren. In der Schwabenhalle in Donauwörth standen sich am 30. März 1960 die Damenvertretungen von England und Deutschland gegenüber. Die Engländerinnen entschieden diese Begegnung mit 3:1 für sich.
In dieser Spielsaison fuhr die Tischtennisabteilung auch wieder auf einen Tischtennis-Lehrgang. Der Kurs fand vom 2. bis 8. August 1959 in der Staatlichen Sportschule des Saarlandes statt.
Neben den Mannschaftserfolgen konnten auch im Einzelsport beachtliche Erfolge erzielt werden. Es sei hier nur als Beispiel das Abschneiden von Inge Natterer erwähnt: Sie wurde Bayerische Jugendmeisterin und Dritte bei der Deutschen Jugendmeisterschaft.

Die Zeit der Damen-Bundesliga

Als nach der Saison 1990/91 der VSC Donauwörth seine Damenmannschaft aus der Bundesliga zurückzog, ging eine Ära zu Ende, wie sie in Deutschland nur noch der DSC Kaiserberg schrieb.
Von Anfang an in der 1975/76 eingeführten eingleisigen Liga dabei und vorher in der zweigleisigen Bundesliga war er fast zwei Jahrzehnte lang Aushängeschild des Bayerischen Tischtennis-Verbandes bei den Damen.
Drei Namen sind mit den Erfolgen der Tischtennis-Abteilung untrennbar verbunden: Hans Natterer, der „Chef“, Josef Hermann, langjähriger Abteilungsleiter. Für die Erfolge in der einteiligen Bundesliga zeichnete Karl Klopfer als Bundesligafachwart verantwortlich.

Die Damen des damaligen SC Donauwörth stiegen schnell die Ligenleiter hoch. Nach der Fusion des SC mit dem VfL waren die VSC-Damen in der Saison 1971/72 nur knapp dem Abstieg entgangen. In der Saison 72/73 wurden Sie Meister in der Oberliga Süd und stiegen in die Bundesliga auf. Donauwörths Bürgermeister Dr. Alfred Böswald ließ es sich nicht nehmen, die VSC-Damen für den riesigen Erfolg entsprechend zu ehren. Bei einem Empfang im Rathaus hob Dr. Böswald hervor, daß es das erstemal in der Geschichte des Donauwörther Sports sei, daß eine Mannschaft den Sprung in die höchste Liga schaffte.
Dort erreichte man im ersten Jahr, dank der Verstärkung durch Jana Eberle den fünften Platz. Als es in der Saison 74/75 galt, sich für die einteilige Bundesliga zu qualifizieren, belegten Jana Eberle, Sieglinde Prell, Evi Natterer und Anita Birgmeier den so wichtigen dritten Platz. Ganz nebenbei erreichten Sie bei der Deutschen Pokalmeisterschaft das Halbfinale.
Praktisch zur Premiere in der eingleisigen Bundesliga 1975/76 zog „Chef“ Hans Natterer mit Karl Klopfer als Bundesliga-Fachwart einen Joker aus dem Ärmel. Der nämlich sorgte dafür, daß die Mannschaft in den kommenden Jahren immer den Klassenerhalt schaffte. In der gleichen Saison errangen die Donauwörther Damen den Süddeutschen Mannschaftstitel. Erstmals standen die Donauwörtherinnen vor ihrem Erzrivalen DJK Schwäbisch Gmünd in der Abschlußtabelle.
Namen wie Heidi Müller, Ingeborg Welter, Rose Diebold, die englische Nationalspielerin Carole Knight, Ulrike Aichele, Gaby Keppler und Maria Alexandru sind nicht nur Insidern in Donauwörth ein Begriff.
Als in den Saisonen 85/86 und 86/87 „nur“ Platz sieben heraussprang und die Zuschauerresonanz immer dürftiger wurde, sah Karl Klopfer nur zwei Möglichkeiten: Entweder Rückzug aus der Liga oder klotzen statt kleckern. Was dabei herauskam sah 1987/88 so aus: Die beste Spielerin der 80er Jahre, die siebenfache Weltmeisterin Cao Yanhua, Nicole Dekein, eine absolute deutsche Spitzenspielerin und Cornelia Faltermaier sowie Sylvia Specht streiften sich das VSC-Trikot über. Der Erfolg ließ nicht auf sich warten: Platz drei 1987/88, deutscher Vizemeister 1988/89 und nochmals Platz drei 1989/90. In der Saison 89/90 stießen Elke Schall und Barbara Puschmann zur Mannschaft. Mit einem fünften Platz verabschiedeten sich die VSC-Damen aus der Bundesliga.


ETTU-Nancy-Evans-Cup

Das erlesene VSC-Quartett mit Cao Yanhua, Cornelia Faltermaier, Sylvia Specht und Nicole Dekein schrieb in der Saison 1988/89 mit der Teilnahme an einem europäischen Pokalwettbewerb ein weiteres Kapitel bisher einmaliger Sportgeschichte in Donauwörth. Bei ihrer ersten Teilnahme kamen sie bis ins Viertelfinale.
„Auf ein Neues“ hieß es in der Saison 89/90 für ein verändertes VSC-Quartett. Cornelia Faltermaier und Nicole Dekein hatten den VSC verlassen. Dafür kamen Elke Schall und Barbara Puschmann ins Team. Betreut wurde dieses Quartett nunmehr von Herbert Schwarz. Ganz im Stil einer europäischen Spitzenmannschaft präsentierte sich das Trio bei ihrem 5:4-Überraschungscoup im Viertelfinale in Ragusa Sizilien). Ein unbeugsamer Siegeswille und ein toller Teamgeist haben diesen großartigen Erfolg ermöglicht.
Trotz einer erneuten Galavorstellung von Exweltmeisterin Cao Yanhua blieb den VSC-Damen der Einzug ins Finale verwehrt. Bei Fövarosi Vizmüvek Budapest setzte es eine 3:5-Niederlage. Kaum jemand aber glaubte, daß dies für immer der letzte Auftritt einer VSC-Mannschaft in einem europäischen Wettbewerb sein sollte. Die Anmeldung für die Saison 90/91 wurde schlichtweg versäumt.


Die Damen nach der Bundesliga

Nach dem Rückzug aus der Bundesliga kamen für die Tischtennis-Abteilung des VSC Donauwörth schwierige Zeiten. Ein Neuanfang mußte gemacht werden.
Schon immer waren die Verantwortlichen in der Tischtennis-Abteilung daran interessiert, für die Bundesliga einen Unterbau zu schaffen. Hierzu war eine zweite Damen-Mannschaft unabdingbar erforderlich.
Eine neue Generation wuchs heran: Namen wie Gaby Keppler, Margitta Betz, Jutta Winkler und Petra Zach rückten immer mehr in den Blickpunkt. „Geführt“ von Evi Natterer gelang den jungen Damen in der Saison 78/79 der erneute Aufstieg in die Bayernliga. 1980/81 belegten sie einen hervorragenden dritten Platz. In einer Aufstiegsrunde setzten sich die VSC-Damen klar mit 7:3 gegen FT Blumenau durch.
1983/84 wurden die Verbandsklassen durch die Regionalliga erweitert. Die VSC-Zweite qualifizierte sich für die Oberliga Süd, Gruppe Bayern, aus der sie allerdings 85/86 wieder abstieg.
1990/91 war dann der Rückzug in die Landesliga unvermeidlich, wobei die Mannschaft verstärkt durch Jana Klessinger einen dritten Platz belegte.
1991/92 war dann das Premierenjahr für Jana Klessinger, Petra Zach, Andrea Zimmermann und Yella Hodum als erste Damen-Mannschaft. Diese Saison war ausschließlich vom Abstiegskampf geprägt. Guter Rat war teuer, die Damen in der Landesliga zu halten. Aber beim VSC hatte man noch einen „Super-Trumpf“ in der Hand. Cao Yanhua stand noch auf der Rangliste und mit ihrer Hilfe konnte letztendliche der Klassenerhalt geschafft werden. Von nun an gings wieder bergauf bei den VSC-Damen.
1994/95 stellte sich der nächste Glücksfall mit dem Neuzugang der 25jährigen Michaela Gutberlet ein. Prompt spielte die Mannschaft ganz oben mit. Was eigentlich keiner für möglich hielt, Michaela Gutberlet, Gaby Kotter, die wieder aktivierte Jutta Hainz und Petra Olthues wurden souveräne Landesliga-Meisterinnen und stiegen in die Bayernliga auf.
Im ersten Bayernliga-Jahr mußte man der dritten Mannschaft des FC Langweid aufgrund der besseren Spieldifferenz die Meisterschaft überlassen. Vor allem durch den Teamgeist, gepaart mit Können und Routine, waren die Donauwörtherinnen in der Saison 96/97 für eine neue Überraschung gut, als sie Meister der Bayernliga wurden und nunmehr in der Oberliga spielten. Dort belegte die Mannschaft in der Saison 97/98 einen fast schon sensationellen dritten Platz. Nicht unwesentlich beteiligt war daran die vor der Saison zum VSC gekommene Olivia Dorsch, die sich nicht nur spielerisch, sondern auch kameradschaftlich nahtlos in das tolle VSC-Mannschaftsgefüge einreihte.Und auch heute noch spielen die Damen in der Oberliga, hatten sogar zwischenzeitlich einmal die Möglichkeit als Tabellenzweiter in die Regionalliga aufzusteigen.

Auch die Herren erfolgreich

Daß Donauwörth weit über die Grenzen Bayerns hinaus als Tischtennis-Hochburg galt, war nicht nur ein Verdienst der Bundesliga-Damen, sondern auch der ersten Herrenmannschaft. Sie arbeiteten sich mühsam aber stetig nach oben. Bereits 1953/54 spielte eine Herrenmannschaft in der damaligen Bezirksliga um Punkte.
Waren die Erfolge in den 50er Jahren noch durchwachsen, so gings in den 60er Jahren steil bergauf. 1961/62 wurde die erste Herrenmannschaft des damaligen SC Donauwörth Vizemeister in der damaligen Bezirksklasse Nord und in einer Aufstiegsrunde schafften die Herren dann auch den Aufstieg in die Bezirksliga. Fast schon grenzenlos war dann der Jubel in der Saison 64/65, als Heinz Büttner, Alois Taufer, Manfred Grumbach, Erich Natterer, Erwin Schuster und Franz Ried Meister der Bezirksliga wurden und somit in die Landesliga aufstiegen.
1966 wurde Erwin Schuster Bayerischer Vizemeister im Einzel. Sensationell fegte er Martin Neß im Halbfinale von der Platte und verlor nur denkbar knapp 2:3 im Endspiel gegen den neunfachen deutschen Meister Conny Freundorfer.
Es dauerte nur bis zur Saison 68/69, dann waren Donauwörths Herren Erich Natterer, Toni Breumair, Franz Ried, Günther Menzel, Heinz Büttner, Alois Taufer und Theo Zähnle auch Landesliga-Meister. Der Lohn war der Aufstieg in die damalige Bayernliga.

Bereits überraschend Sieger im 1. Aufstiegsturnier zur Sonderklasse feierte Franz Ried mit einem zweiten Platz auf dem Süddeutschen Ranglistenturnier 1971 seinen größten Triumpf. Er besiegte u.a. Conny Freundorfer mit 3:0 Sätzen und qualifizierte sich auf Bundesebene.

1973 schafften Donauwörths Herren in der Aufstellung Franz Ried, Erich Natterer, Günter Wuchenauer, Erwin Schuster, Günther Menzel und Theo Zähnle den Aufstieg in die damals zweithöchste deutsche Liga, der Oberliga Süd.
76/77 immer noch zweite Liga in Deutschland erreichten dann Harald Lohbauer, Michael Landrock, Franz Ried, Erich Natterer, Günther Menzel und Theo Zähnle mit dem dritten Tabellenplatz das bis heute beste Mannschaftsergebnis der VSC-Herren.
Eine Rumpfmannschaft war in der Saison 77/78 nicht in der Lage, den Abstieg zu verhindern. In der folgenden Saison beginnen die Donauwörther den Neuaufbau in der Landesliga, der Abstieg war aber nicht zu verhindern. Das Gastspiel in der Schwabenliga I dauerte allerdings nur ein Jahr, denn knapp vor dem TSV Wemding sicherte man sich die Meisterschaft und damit war man wieder in die Landesliga aufgestiegen.
Eine geschlossene Mannschaftsleistung während der gesamten Saison sorgte schließlich dafür, daß der VSC in der Aufstellung Helmut Grob, Helmut Müller,Erich Natterer, Stefan Wechsler, Günther Menzel und Josef Müller souveräner Landesliga-Meister wurden und in die inzwischen drittklassige Oberliga aufstiegen.
In der gleichen Klasse nehmen 84/85 die Herren mit Helmut Grob, Gerd Seefried, Franz Ried, Helmut Müller, Reinhold Braun und Stefan Wechsler den zweiten Tabellenplatz ein. Ein weiterer Gipfelpunkt in der Vereinsgeschichte.
87/88 werden Donauwörths Herren Vizemeister der Bayernliga Süd und gewinnen in einem Entscheidungsspiel mit Franz Ried, Stefan Wechsler, Armin Seefried, Norbert Wechsler, Roland Zimmermann und Erich Natterer gegen den Zweiten der Bayernliga Nord den DJK Versbach. Schon wieder in der Oberliga Süd, müssen sie bereits nach einer Saison die Liga wieder verlassen.
Auch in der folgenden Bayernliga-Saison kämpft der VSC Donauwörth gegen das Abstiegsgespenst, beendet die Saison noch als Sechster.
90/91 landet der VSC auf einem Abstiegsplatz, bleibt aber in der Liga. Mit einem sechsten Rang beenden die Donauwörther die Saison 91/92 in der Bayernliga Süd. Nach der Saison 92/93 müssen die VSCler die Bayernliga verlassen und gehen freiwillig in die Schwabenliga I zurück.
Nach Abschluß der Vorrunde 94/95 stehen die VSC-Herren auf dem siebten Tabellenplatz. Der freiwillige Rückzug in die Bezirksliga Nord bescherte den VSC-Herren einen Mittelplatz in der Saison 95/96. Souverän wurden die Donauwörther dann Meister in der Saison 96/97 und schafften 97/98 den Durchmarsch in die Landesliga.
Zwischenzeitlich steigt man nochmals in die Bayernliga mit Martin Gohr, Stefan Kraus, Christoph Thiem, Gerd Seefried, Franz Ried, Ernst Aschenbrenner und Marc Renner auf. Jedoch nach einem „gewaltigen Aderlass“ 2001/2002 gehen Donauwörths Herren jetzt ab der Saison 2002/2003 in der Bezirksliga auf Punktejagd die seit 2008 nur noch in der Kreisliga stattfindet.


Die Weltmeister 1975 in Donauwörth

Anläßlich der Einweihung der heutigen Neudegger Sporthalle ließ sich die Tischtennis-Abteilung etwas ganz Besonderes einfallen. Im Rahmen der ersten Donauwörther Sportwoche verpflichtete die Abteilung den zweifachen Weltmeister, Europameister, 15fachen ungarischen Meister und Fünften der Weltrangliste 1974/75, Istvan Jonyer. Dazu gesellte sich noch Doppelpartner Gabor Gergely. Die beiden ungarischen Weltklassespieler spielten zusammen mit den Reutlinger Stars Peter Stellwag und Manfred Baum ein Turnier jeder gegen jeden.
Das Interesse an dieser Veranstaltung war damals ungemein groß: Die Karten für die über 500 Sitzplätze in der neuen Sporthalle waren schon nach kurzer Zeit so gut wie vergriffen. Busse wurden sogar bis aus dem Allgäu auf dem Parkplatz gesichtet. Einzig und allein Stehplatzkarten waren an der Abendkasse noch erhältlich. Knapp 1000 Zuschauer waren dann von den Tischtennis-Künstlern restlos begeistert. Sieger des Turniers wurde Istvan Jonyer, der zwei Siege verbuchte, sich allerdings Peter Stellwag geschlagen geben mußte.

Die Jugendarbeit im VSC

Die Jugendarbeit stand beim damaligen SC Donauwörth und dann später beim VSC Donauwörth immer im Vordergrund. Sie trug frühzeitig ihre Früchte. Inge Natterer war eine der ersten Mädchen, die den Sprung an die Spitze schaffte. Bereits 1959/60 spielte sie Jugend-Sonderklasse. 1960 errangen Natterer, Vieg, Röckl und Bergleiter die Bayerische Mannschaftsmeisterschaft der Mädchen. Es war bis dato der größte Erfolg des SC. Inge Natterer erklomm auch weiterhin die Erfolgsleiter: Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften war sie Drittplazierte im Mädchen-Einzel. Der bayerischen Meisterschaft im Mädchen-Einzel folgte die Berufung in die deutsche Jugendauswahl gegen Österreich.
Bei den Jungen errang derweil Erich Natterer den zweiten Platz im gemischten Doppel, da waren die Mädchen (1962) zum drittenmal Bayerischer Mannschaftsmeister.
Die Talentschmiede des VSC Donauwörth war weiterhin erfolgreich. Der Stern von Sieglinde Prell leuchtete bei den Bayerischen Jugendmeisterschaften 1968 ganz hell, als sie Bayerische Einzel-Meisterin der Mädchen wurde.
1970 feierte Sieglinde bei der Jugend ihren größten Erfolg, als sie im Mädchendoppel Deutsche Jugendmeisterin wurde und im Einzel den dritten Platz belegte.
1975 kam dann mit Gaby Keppler ein neues Talent zum Vorschein. Die damals Elfjährige gewann das Jahrgangsturnier des BTTV. Auch beim Süddeutschen Schüler-Ranglistenturnier war Gaby nicht zu bremsen und gewann dieses in ebenfalls überzeugender Manier. In Burglengenfeld gewannen Betz, Keppler und Koch im gleichen Jahr die Bayerische Mannschaftsmeisterschaft der Schülerinnen.
1976 war es dann Merk, der sich mit Schneider den Jugend-Titel im Doppel sicherte. Mit Schneider wurde er dann auch Süddeutscher Vizemeister. Im gleichen Jahr war es wieder Gaby Keppler, die mit einem dritten Platz beim Südd. Ranglistenturnier der Schülerinnen aufhorchen ließ. Die Berufung in die Schülerinnen-Nationalmannschaft ließ nicht lange auf sich warten. In Heidelberg bestritt sie ihr erstes Länderspiel gegen Belgien. Beim Deutschen Ranglistenturnier der Schülerinnen belegte sie den ausgezeichneten vierten Rang.
Im März 1978 ging ein neuer Stern am Donauwörther Tischtennis-Himmel auf: Der neunjährige Helmut Grob belegte bei den Bayerischen Jahrgangsmeisterschaften den unerwarteten zweiten Platz. Im gleichen Monat belegte Gaby Keppler bei den Deutschen Schülermeisterschaften in allen drei Disziplinen (Einzel, Doppel, Mixed) den dritten Platz.
Auch Renate Müller, Jutta und Renate Winkler lassen aufhorchen, als sie die Bayerische Schülerinnen-Mannschaftsmeisterschaft nach Donauwörth holen. Gaby Keppler setzt schließlich auch 1979 ihre Erfolge trotz Erkrankung fort und landet bei den Süddeutschen Jugendmeisterschaften auf dem dritten Platz. Den gleichen Rang belegt sie auch beim Süddeutschen Ranglistenturnier der Jugend. Bei den Bayerischen Jugendmeisterschaften erreichte sie den dritten Rang und stand im Doppel an der Seite von Gaby Kirschner und im Mixed an der Seite von Paul Link als Meisterin ganz oben auf dem Treppchen. Als Süddeutsche Jugendmeisterin kehrte Gaby Keppler aus Württemberg zurück.
1980 gewinnt Gaby Keppler das Süddeutsche Ranglistenturnier der Jugend. Als Neuling in der Jugend-Nationalmannschaft gibt Gaby einen glänzenden Einstand in Jugoslawien. In Bad Schussenried erreicht Gaby schließlich beim Jugend-Bundesranglistenturnier den dritten Rang. Bei den Bayerischen Jugendmeisterschaften der Altersklasse III war der Kleinste, nämlich Helmut Grob der Größte, denn er gewann ohne Satzverlust den Meistertitel.
Helmut Grob avancierte 1981 bei den Süddeutschen Schülermeisterschaften in Schwabmünchen zum Publikumsliebling und sicherte sich im Einzel den dritten Platz. An der Seite von Thomas Wetzel wurde er im Doppel Süddeutscher Meister. Mit Wetzel belegt er auch bei den Deutschen Schülermeisterschaften den dritten Platz. Helmut Grob, Jürgen Elsäßer, Herbert Siebold und Roland Zimmermann bringen souverän die Bayerische Schüler-Mannschaftsmeisterschaft nach Donauwörth.
1982 gewinnt Helmut Grob bei den Süddeutschen Schülermeisterschaften im Doppel den Meistertitel und im Einzel sowie im gemischten Doppel jeweils den dritten Platz. Im gleichen Jahr erreicht er bei den Deutschen Schülermeisterschaften im Doppel an der Seite von Thomas Wetzel erneut den dritten Rang. Auch in der Altersklasse II setzt Helmut seine Erfolgsserie fort und wird Bayerischer Meister im Einzel und Doppel. Erstmals qualifiziert sich Helmut Grob mit einem zweiten Platz beim Süddeutschen Ranglistenturnier der Jugend für das Bundesranglistenturnier und erreicht dort den sechsten Platz. In der Altersklasse I gewann Helmut Grob im Dezember 84 sowohl den Titel im Einzel als auch an der Seite von Thomas Wetzel im Doppel.
In der Altersklasse IV sicherte sich der neunjährige Jochen Ried die Meisterschaft im Doppel und belegte im Einzel den dritten Rang. Als 16jähriger holt Helmut Grob an der Seite seines ständigen Doppel-Partners erstmals den bayerischen Meistertitel bei den Herren nach Donauwörth (1985). Im Jungen-Einzel war Helmut auch bei den Süddeutschen Jugendmeisterschaften nicht zu bremsen. Als zweifacher deutscher Jugendmeister (Einzel und Doppel) kehrt Helmut Grob von den Deutschen Jugendmeisterschaften 1985 aus Wuppertal zurück.
1986 werden Christoph Thiem, Jochen Ried, Armin Strobel und Harald Menzel Bayerischer Jugendmannschaftsmeister in der AK II.

Nach dem Rückzug aus der Bundesliga 1990/91 zog man in der Tischtennis-Abteilung Bilanz und stieß hier auch auf die im Moment nicht optimale Jugendarbeit. Spartenleiter Josef Hermann versammelte eine ganze Crew um sich und begann forsch den Neuanfang.
Die Erfolge ließen nicht auf sich warten. Uli Foag hieß der neue Stern am VSC-Tischtennis-Himmel. Im Juni 1998 spielte sich Uli beim südbayerischen Ranglistenturnier in Schwabhausen endgültig in die bayerische Elite. Mit seinem zweiten Platz schaffte er als dritter Jugendlicher des VSC nach Jochen Ried und Helmut Grob die Teilnahme am ersten Verbandsranglistenturnier.
Weiteres Indiz für eine wieder hervorragende Jugendarbeit im VSC ist die Mädchen-Mannschaft: In der Saison 1995/96 wurden Wenzel, Menzel, Krug und Mahler Meisterinnen der Schwabenliga I Nord. Das Tor zur höchsten bayerischen Jugendliga, war weit aufgestoßen und wurde auch wahrgenommen. In der Saison 96/97 belegten die VSC-Mädchen ebenso den achten Rang wie in der Saison 97/98.

2001/2002 stieß die ehemalige Spitzenspielerin Jana Klessinger (Eberle) als Trainerin wieder zum VSC. Mit ihr versprachen sich die Verantwortlichen, muss und wird es wieder bei der Jugend nach „oben“ gehen.

Der „Chef“ ist verstorben

Chef

Am 2. September 2009 verstarb unser Johann im Alter von 93 Jahren.

Alle Tischtennisfreunde nehmen Abschied von einem ganz besonderen Menschen, der sich unermüdlich für unsere Gemeinschaft eingesetzt hat. Wir verlieren mit ihm unseren zuverlässigsten, aktivsten und erfolgreichsten Mitstreiter, einen großzügigen und hilfsbereiten Freund, wir verlieren unseren „Chef`.

Als Hans Natterer 1952 im Alter von 36 Jahren mit dem Tischtennissport begann, ahnte noch keiner, welch großes Glückslos die Tischtennis-Gemeinschaft mit ihm gezogen hat.

Uber 5 Jahrzehnte war er unermüdlich für den TT-Sport tätig, unter anderem in der TT-Abteilung 50 Jahre aktiver Spieler des VSC, 35 Jahre Mannschaftsführer und Betreuer, 33 Jahre Übungsleiter, 33 Jahre Ehren-Abteilungsleiter mit Sitz und Stimme, 26 Jahre stellvertretender Abteilungsleiter, 19 Jahre Kassier und 6 Jahre Abteilungsleiter.

Auf BTTV-Ebene war er 30 Jahre Mitglied im Ehrenrat, 5 Jahre Verbandslehrwart, 3 Jahre Bezirkslehrwart, 3 Jahre Spielleiter Bayernliga und 1 Jahr Bezirkssportwart.

Im Landkreis betätigte er sich 11 Jahre im Sportbeirat.

1952 bestritt Hans Natterer seine ersten Punktspiele in der 2. Herrenmannschaft. Bereits 1953 übernahm er das Amt des stellvertretenden Abteilungsleiters. Es folgten schwierige Jahre, bis wir zu ausreichenden Trainingsmöglichkeiten kamen. Nach dem Einstieg seiner Kinder Inge und Erich begann so richtig die Erfolgsstory in der Jugendarbeit. Infolge der vielen Turniere und Meisterschaften, für die sich die Donauwörther Tischtennisjugend qualifizierte, wurde auch seine Frau Anni in die Betreuung der Jugendlichen mit einbezogen.

Durch die großartigen Erfolge der Jugendlichen des VSC auf Kreis-, Bezirks-und Verbandsebene wurde Hans Natterer bald als „der Talentschmied” bezeichnet. Dies hatte wiederum zur Folge, dass er auch für weitere Aufgaben im Bezirk und Verband herangezogen wurde. 1966 bis 1969 übernahm er das Amt des Bezirkslehrwarts und anschließend auch das Amt des Verbandslehrwarts. Diese Tätigkeit strahlte auch auf das Training in Donauwörth aus. Trotz aller Aufgaben außerhalb des Vereins blieb Hans Natterer seiner Jugendarbeit treu und verstärkte noch sein Engagement.

Mit seinem 60. Geburtstag, der im Kreise der Jugendlichen gefeiert wurde, begannen die Ehrungen für den „Chef`. An die wichtigsten sei hier erinnert:
Goldene Ehrennadel der Stadt Donauwörth Sportehrenbrief der Stadt Donauwörth
Ehrenabteilungsleiter Abt. Tischtennis Goldenes Ehrenzeichen des VSC Donauwörth
Goldenes Siegel der Stadt Donauwörth, überreicht durch die Abteilung BTTV-Leistungsnadel 40 Jahre
Verdienstnadel in Gold mit großem Kranz des BLSV
BTTV-Ehrenschild in Bronze
Ehrenkrug der TT-Abteilung
Ehrenkrug des Bezirks Schwaben Ehrenmitglied auf Lebenszeit im VSC
Hermann-Haagen-Gedächtnispreis des BTTV BTTV-Ehrennadel in Gold mit großem Kranz
BLSV-Ehrennadel in Gold

Bei den Ehrungen bedankte sich Hans Natterer auch immer bei seiner Frau Anni, die ihn so großzügig bei seiner Arbeit unterstützt hat. Jahrelang sei er nur an einem Abend pro Woche zuhause geblieben, die übrige Zeit in Sachen Tischtennis unterwegs gewesen. Ihr Tod im Jahre 1991 traf ihn schwer, aber durch seinen geliebten Sport bekam er neuen Lebensmut.
Zu seinem 80. Geburtstag machte sich Hans Natterer selbst das schönste Geschenk. Von den Senioren-Weltmeisterschaften im norwegischen Lillehammer kehrte er als Weltmeister im Einzel zurück. Damit war er der 1. Weltmeister der Stadt Donauwörth.

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1997 erhielt Hans Natterer eine besondere Ehrung, die ihm viel Freude machte. Für seinen unermüdlichen Einsatz, mit dem er ganze Generationen von Schülern gefördert und gefordert hat, bekam er den Ehrenpreis „Initiativ für das Gemeinwohl” des FDP-Kreisverbandes Donau-Ries. Damit wurden die Verdienste des 81-Jährigen gewürdigt, der Gemeinsinn immer über Egoismus gestellt hat. Die mit dem Preis verbundene 1000-Mark-Dotation spendete er umgehend für einen guten Zweck.

Sein letztes Punktspiel im Trikot des VSC Donauwörth bestritt der „Chef` im Alter von 87 Jahren in der Saison 2003/2004.

Sein sportlicher Werdegang kann überschrieben werden mit „Hans Natterer – ein Leben für die Sportbewegung und die darin tätigen Menschen.”

Wir verneigen uns mit Respekt und hoher Anerkennung vor der Lebensleistung unseres Sportfreundes. Wir trauern ganz besonders und vor allem um den treuen Freund und zuverlässigen Helfer, um den liebgewordenen Gefährten und Ratgeber.
Wir sind stolz und dankbar, ihn als Freund gehabt zu haben. Wir werden unseren Hans nicht vergessen. Danke Chef!

VSC Donauwörth - Abt. Tischtennis